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Betty Bossi
ein Pie mit der ausgestochenen Anschrift: pies
Rezepte

Pie: das sind die besten Pie-Rezepte

Aussen knusprig, innen saftig: Die Pie ist ein traditionelles britisches Gericht. Für die Arbeiter in den Zinnminen Cornwalls war sie einst eine nahrhafte Mahlzeit, für die Banker in der Londoner City ist sie noch heute ein beliebter Take-away-Snack. Auch bei einem typisch englischen Picknick oder einem Fussballmatch darf die Pie natürlich nicht fehlen. Mit pikanten oder süssen Füllungen entpuppt sie sich als wahre Wundertüte!

Eine oder zwei Krusten - das ist die Frage!

Eine Pie ist ein Gebäck, dessen Teighülle seine Füllung bedeckt oder komplett einhüllt. Allerdings werden heute auch wähenähnliche offene Kuchen Pie genannt (Englisch eigentlich «tart»). Man unterscheidet zwei Arten von Pies:

One-crust Pie (Englisch für einkrustiger Pie)

Sie besteht aus einer einzigen Kruste, die als Teigdeckel die in eine Form gefüllte Füllung bedeckt.

Two-crust oder Double-crust Pie (Englisch für zweikrustige Pie)

Sie besteht aus zwei Krusten, einerseits aus dem Teigboden, der die Füllung enthält, andererseits aus dem Teigdeckel. Die Füllung kann pikant oder süss sein. Je nach Inhalt wird für die Hülle Blätter-, Kuchen- oder Mürbeteig verwendet. Eine Ausnahme bildet die Shepherd’s Pie, deren Deckel aus Kartoffelstock besteht. Auch die Grösse variiert: vom handlichen Snack, der dann oft Pasty genannt wird, bis zur Riesen-Pie, die dann stückweise gegessen wird.

Die klassische Backform für Pies ist zumeist rund und hat einen glatten oder gewellten Rand, der etwas höher ist als bei einem Wähenblech. Pies können aber ebenso gut in einer ofenfesten Form oder in einem Backblech gebacken werden.

Pies dekorieren Flechten und Weben

Fleischige und süsse Pie-Spezialitäten

Pie-Arten gibt es viele, und sie unterscheiden sich auch von Region zu Region. Hier ein paar Klassiker, denen man in der britischen Küche immer wieder begegnet:

Shepherd’s Pie / Cottage Pie

Eine Shepherd's Pie wird traditionellerweise mit gehacktem Lammfleisch und einem Deckel aus Kartoffelstock zubereitet. Daher kommt wohl auch der Name: Shepherd bedeutet auf Englisch Schäfer, Schafhirt. Die Bezeichnung Cottage Pie wird als Synonym verwendet, besteht aber in der Regel aus Rindshackfleisch. Bei Vegetarier*innen und Veganer*innen ist die fleischlose Variante als Shepherdless Pie bekannt. Die Shepherd's Pie ist eng verwandt mit dem Hachis Parmentier aus Frankreich, einem Kartoffelstockgratin mit Hackfleisch. In der Schweiz kennt man ein ähnliches Gericht, den Ofenguck aus Kartoffelstock oder Mais, Käse, Speck, Wurst oder Eiern.

Steak and Kidney Pie

Mit Rindfleischwürfeli und Rindsnierli in einer dicken Sauce. Sehr oft nur mit einem Teigdeckel.

Cornish Pasty

Kleinere Pie-Varietät aus Cornwall, England, die traditionellerweise mit Kartoffeln, Bodenkohlrabi (English swede), Zwiebeln und gewürfeltem oder gehacktem Rindfleisch gefüllt ist. Sie hat eine Halbkreisform und einen gefältelten Rand.

Mince Pies

Kleine, süsse Pies aus Mürbe- oder Blätterteig, die in Grossbritannien als festliches Gebäck meist zum Jahresende gegessen werden. Das Typische und gleichzeitig Verwirrende ist die Füllung: Mincemeat (eigentlich «gehacktes Fleisch») ist eine Mischung aus geriebenen Äpfeln, Trockenfrüchten, Nüssen und Gewürzen und enthält kein Fleisch. Ursprünglich bestanden Mince Pies tatsächlich aus gewürztem Fleisch und Trockenfrüchten. Diese Tradition hat sich noch in einigen Regionen der USA erhalten.

Apple Pie

Der Deckel ist in der Regel nicht voll deckend, sondern besteht aus gitterförmig über die Apfelfüllung gelegten Teigstreifen. Kleine Pies haben oft ein Loch im Deckel.

Krautstiel-Pie
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Pie mit Kalbfleisch und Morcheln
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Riz Casimir PiePremium
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Pumpkin Pie
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Apple-Pie
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Cornish Pasty: der Bergarbeiter-Lunch

Die halbkreisförmige Pie-Varietät ist eine Spezialität aus Cornwall. Im 19. Jahrhundert war sie die Hauptnahrung der Bergarbeiter in den Zinnminen. Die Cornish Pasty war geradezu ideal auf deren Bedürfnisse zugeschnitten: Die Kruste war relativ zäh, sodass sie auch einen tiefen Fall in einen Minenschacht unbeschadet überstand. Sie blieb acht bis zehn Stunden warm und diente dem Bergarbeiter erst noch als Wärmflasche, wenn er sie dicht am Körper trug. Der Inhalt war in mehrere Abteile aufgeteilt, sodass er wie eine Mahlzeit mit mehreren Gängen gegessen werden konnte. Die Bäcker in den Minenstädten versahen sie sogar mit den Teiginitialen des Besitzers, sodass dieser sie auch unter Tag von denjenigen seiner Kollegen unterscheiden konnte. Am gefältelten Rand konnten die Bergarbeiter die Pastete mit seinen russigen Händen halten, ohne den Rest schmutzig zu machen. Der Rand wurde dann weggeworfen.

Die südwestlichste Grafschaft Grossbritanniens ist stolz auf ihre Spezialität, die seit 2011 die europäische Anerkennung als geschützte geografische Angabe (IGP) tragen darf.

süsse und salzige Pies, schön dekoriert

Who ate all the pies? Wer hat all die Pies aufgegessen?

Pies sind im Vereinigten Königreich ein beliebter Take-away-Snack. Sie sind praktisch zum Mitnehmen und handlich zum Essen. Und es lässt sich fast alles darin verpacken, was das Herz begehrt. Deshalb gehören Pies natürlich auch zu einem traditionellen englischen Picknick. Aber auch bei Fussballspielen sind Pies unverzichtbare Begleiter. Kein Premier-League-Verein, der seine Verpflegungsstätten nicht darauf ausgerichtet hat. Wohlweislich, denn wenn die Pies nicht unter die Leute kommen, riskieren Spieler und Klubverantwortliche, von den Zuschauern verhöhnt zu werden. «Who ate all the pies?» (Wer hat alle Pies aufgegessen?) wird auf den Rängen gesungen, wenn die Fans mit der Leistung ihres Teams auf dem Platz unzufrieden sind. Ursprünglich soll sich der Fangesang gegen leicht übergewichtige Spieler gerichtet haben, inzwischen werden auch schlanke Fussballer, Klubverantwortliche und Fans der gegnerischen Mannschaft damit bedacht.

Tortenwerfen gegen unliebsame Personen

Pies werden in erster Linie gebacken, damit man sie essen kann. Eine andere Art der Pie-Verwendung ist das Pieing oder Pie-Throwing. Damit ist das Bewerfen von Leuten mit möglichst cremigen oder klebrigen Kuchen gemeint. Diese Disziplin war vor allem in Slapstick-Komödien der Stummfilmzeit gross in Mode. Charlie Chaplin, Laurel & Hardy und später Monty Python waren noch so gerne für eine Tortenschlacht zu haben. Inzwischen findet das Pieing nicht mehr nur in Komödien statt, sondern wird vor allem in den USA gegen unliebsame Politiker eingesetzt. Die Liste der Beworfenen ist inzwischen lang und kann auf der englischen Wikipedia-Seite eingesehen werden: List of people who have been pied. Eine ausschliesslich karitativen Zwecken dienende Form des Pieing ist das Pie Toss. Bei einem Fundraising-Event stellt sich eine bekannte Persönlichkeit als Opfer zur Verfügung. Es geht darum, dass die Anwesenden möglichst viel Geld fürs Bewerfen einzahlen.